Der Rennsteig

Von Blankenstein nach Hörschel ca. 169,3 km


Im Allgemeinen fand ich den Weg sehr angenehm zu laufen. Ob es von Hörschel nach Blankenstein anders ist, kann ich nicht beurteilen. Jede einzelne Etappe hatte seinen Reiz. Zu Beginn gibt es zwar nicht viele Ausblicke, aber die fand ich persönlich nicht so wichtig. Auch die einsamen Waldstücke waren angenehm. Wie bereits erwähnt hält sich der Autolärm in Grenzen. Ich habe schlimmeres erwartet und fand es absolut erträglich.

In der ersten Maiwoche war mäßig viel los auf der Strecke. Wenn man früh startete, konnte man die ersten drei Stunden Einsamkeit genießen. Vor allem auf den ersten zwei Etappen war sehr wenig los. Voller wurde es rund um Oberhof, aber hier kamen auch viele Sportler hinzu.

Das Wetter war nahezu perfekt. Der Schnee brachte etwas Abwechslung in das Ganze und die Sonne bescherte mir wunderschöne Morgende. Nur die fehlenden Handschuhe am ersten Tage und die Hitze am Letzten gepaarte mit einer langen Strecke machten mir etwas Probleme.

Die Etappenlänge muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden und variiert sicherlich auch mit der Fitness. Für mich war das ganze schon recht sportlich. Das nächste Mal würde ich die Etappen kürzer wählen und evtl. auch den ein oder andern Umweg mit Ausblick mitnehmen... da bin ich nämlich einfach nur vorbeigerannt. Ich denke der Weg ist auch gut für Anfänger geeignet, da außergewöhnliche Steigungen und Gefälle ausbleiben.

Die Übernachtungsmöglichkeiten waren manigfaltig vorhanden und man musste im Allgemeinen keine großen Umwege auf sich nehmen. Die meisten Gasthäuser und Pensionen lagen direkt auf dem Weg oder wenige Kilometer vom Weg entfernt. Campingplätze sind mir so wirklich keine begegnet, aber ich habe auch nicht darauf geachtet. Bei den Schutzhütten waren kleine Feuerstellen zu erkennen was vermuten lässt, dass auch viele in freier Natur übernachten. Ich bin allerdings keinem Camper oder in einem in der Natur Übernachter begegnet :) In Blankenstein, Neustadt am Rennsteig und Oberhof gabs dann auch Supermärkte, in denen man seinen Proviant auffüllen konnte. Apotheken waren schon etwas schwieriger zu finden, da war ich in Oberhof dann schon froh.

Ich fand den Rennsteig von der Natur her sehr reizvoll. Ein Blick auf einen See hätte das ganze noch perfekt gemacht, aber den gibt es wohl bei den besagten Umwegen. Die Kennzeichnung war lückenlos, man sah vor lauter Rs das R gar nicht mehr. ;) Nein, es war wirklich der Hammer. Ich hatte mich einmal zwischen Suhl und Oberhof verlaufen (war auf dem Weg nach Zella Mehlis) aber da hätte ich schon nach wenigen Metern reagieren müssen, weil das wohlvertraute R einfach nicht mehr da war. Aber ich war schon sehr überrascht, dass auch die umgekehrte Richtung des Rennsteigs so makellos markiert war. Perfekt. Eine Karte konnte man sich da wirklich schenken.

Ein für mich sehr wichtiger Aspekt der Wanderung war die Sicherheit, da ich als Frau alleine unterwegs war. Und ich muss sagen, ich fühlte mich durchweg wohl auf dem Weg. Fürs nächste Mal würde ich noch ein paar Wanderstöcke mitnehmen, weil irgendwie haben die mir gefehlt.

 

Was habe ich gelernt?

Das A und O bei einer Wanderung sind die Schuhe. Sie können einem ne ganze Menge vermiesen. Gut eingelaufen sind sie die halbe Miete. Achso, und natürlich die richtigen Socken, denn ohne die bringen die besten Schuhe nix.

Handschuhe im Mai können unter Umständen Sinn machen, auch wenn man evtl. dafür belächelt wird. Da sollte man sich nicht verunsichern lassen.

Ich kann den Rennsteig einfach nur weiterempfehlen :)